AHMADJAN AMINI

Ahmadjan und der Wiedehopf
Ahmadjan ist aus Afghanistan 1972 nach Hamburg gekommen um Künstler zu werden. Es folgten viele Wege hin und zurück. Diese innere und äußere Zerrissenheit bei der Suche nach dem Glück erzählt Maren Amini entlang der Geschichte der „Konferenz der Vögel“ (von Fariduddin Attar 1136–1220).
Wie in der „Konferenz der Vögel“ macht sich Ahmadjan auf eine Reise. Er will die arge Welt hinter sich lassen, um das Vollkommene in der Freiheit zu finden. Er durchquert dabei sieben Täler und jedes Tal erfordert Einsicht und Selbstprüfung. Die Täler führen durch die Hippiezeit in Afghanistan, die Musik- und freie Kunstszene der 70er Jahre in Kabul und in Hamburg, und zu Widerstandskämpfern weit weit oben im Gebirge des Hindukuschs. Zu einer Zeit, als amerikanische Touristen noch in den Parks von Kabul zelteten, in einer Zeit von Friedensbewegungen, wilden Partys und eines sich anbahnenden unendlichen Krieges.
Grenzgänge-zwischen Mystik und Poetik
"Kunst betrachten ist immer ein Spurensuchen, ein Beziehung aufbauen zwischen Innen und Außen, Eigenem und Fremden, dem ich und die Wege künstlerischen Denkens und Tuns. Nüchterne Praxis und mystische Kontemplation ; das ist die Essenz der Bildwelten Ahmadjan Aminis ein Denken, das sich des anderen bedürftig weiß. Wir durchschreiten diese Bilder in Gedanken: Betreten Innenräume, fremd, kühl, sehen hellgrüne Türen, geöffnete Fenster, eine weiße Kuppel im Himmelblau.
Das Auge folgt der poetischen Beziehung von Komposition und Kontur, von Fläche und Detail, entdeckt Ausblicke, die der Enge lineare Vorstellung weichen. Das Gefühl steht im Übergang, so wie die Tänzer verharren zwischen Stille und Bewegung, Raum und Ausschnitt. Es wird verkörperlicht; keine Plastizität,weder körperliches Volumina, noch individuelle Mimik, keine Schatten, nur Fläche und Pigment. Für die Form bleibt nur nicht die malerische Andeutung der Geste. Gegenstand und Figurlichkeit existieren nicht um ihr Selbstwillen."
- Katrin Schirnt
Art Work 1973 - 2025